Der Musikverein zündete die zweite Kerze an

Das musikalische Eröffnungsmotiv „Sei uns gegrüßt!“ (von Siegmund Goldhammer) hieß die Gäste in der St. Peter und Paul Kirche mit erhebender Blechblasmusik, die von Schlagzeug und Trommeln triumphal untermalt wurde, herzlich willkommen. In dem Stück gelang es dem Musikverein, das Motiv des Gegrüßtseins immer wieder hörbar zu machen und damit einen wahrhaftigen Willkommensgruß auszusprechen.

Mit der im letzten Jahr erstmalig agierenden Moderatorin Christina Hammer hat das Adventskonzert zudem an Qualität gewonnen, bereitet sie doch gekonnt durch kurzweilige Hintergrundinformationen und Texte die Zuhörer auf die einzelnen Musikstücke vor.

So auch auf das von Georg Stich 2016 arrangierte „König David“, welches auf eine Komposition von Richard Wagner zum Empfang des Königs August 1844 zurück zu führen sei. Musikalisch würdevoll und zugleich gewaltig in der Tonalitätsspanne gelang es dem Musikverein, unter der Leitung von David Lagas, die biblische Geschichte zur Berufung des Königs David darzustellen: Rauschendes Getöse offenbarte den Niedergang des Königs Saul. Die Trompete verkündete den Auftakt zur Suche nach einem neuen König, bevor sich das gesamte Orchester auf die Suche macht und dabei durch Israel mit seinen verschiedenen Landschaften zieht. Zum musikalischen Kampf von David gegen Goliath wurde die gesamte Dramaturgie der Szene mit ihrer kämpferischen Hinterlist herausgearbeitet, wobei der Dirigent durch seine deutliche aber stets taktvoll-ruhige Art das Orchester anleitete. Der abschließend feierlich triumphale Einzug des Königs krönte diese famos-feierliche Stück und nahm dabei ägyptische Pharonenklänge auf.

Nach „A Sign For Freedom“ (von Thomas Asanger) und dem besonders intensiv erlebbaren Sonnenaufgang an einem klirrend kalten Wintertag in „With Every Sunrise“ (nach Robert Sheldon) spielten sich die Musiker mit „Danny Boy“ dem irischen Volkslied aus dem 16. Jahrhundert in die Herzen der Zuhörer. Die Wehmut des bekannten Ohrwurms wurden durch die tiefen Basstöne sinnbildlich, bevor sich Trompete und Posaune in den Vordergrund spielten und damit eine klare Feierlichkeit schuf.

Einen zweiten Konzerthöhepunkt erarbeiteten sich die Musiker mit der Toccata in D Minor (von Jan van Kraeydonck). Das wohl bekannteste Orgelwerk der europäischen Geschichte von Johann Sebastian Bach verlangte von allen Musikregistern volle Konzentration sowie musikalischen Einsatz. Nach einem beeindruckenden Einstieg trieben die Schlaginstrumente, insbesondere der fulminant spielende Xylophonist, das Blasorchester im Rock-Teil des Stückes vor sich her, was diese wiederum zu Höchstleistungen anfeuerte. Das Publikum quittierte das Engagement mit einem wahren Beifallssturm.

Mit der oktagenen Winterrose (nach Kurt Gäble) fand der Musikverein zurück in den Advent und gab mit acht verschiedenen Weihnachtsliedern einen Ausblick auf die bevorstehende Weihnachtszeit, dabei gelang es den Musikern unter David Lagas gekonnt einen weiten Bogen von „Tochter Zion“ über „Kommet ihr Hirten“ und „Herbei o ihr Gläubigen“ bis „Oh du fröhliche“ zu spannen.