Eine musikalische Reise rund um die Welt


Reiseleiterin Christina Hammer
Reiseleiterin Christina Hammer
Reiseleiterin Christina Hammer

Auf der musikalischen Reise begab sich das Orchester zunächst nach Tschechien, wo die Zuhörer im Dreiviertel-Takt einen Stadtrundgang „im schönen Prag“ erlebten. Ein von den Musikern ausgebreiteter Klangteppich bildete die Basis für die „Kilkenny Rhapsody“, auf dem sich typisch irische Melodien danach behutsam entfalteten. Nach einem Klarinetten-Solo von Gergö Olah machte sich die Melodie auf den Weg durch die verschiedenen Instrumentenreihen, bevor sie letztlich von der gesamten Kapelle in einem Klangkörper beendet wurde. Hierbei stellten die Musiker nicht nur ihre dauerhafte Konzentration bei anspruchsvollen und langen Stücken, wie denen von Kees Vlak, sondern viel mehr ihr musikalisches Können unter Beweis.

Charmant führte Christina Hammer als Reiseleiterin durch die musikalische Weltreise weiter über den Atlantik nach Louisiana. Mit dem „Tiger Rag“ wurde die heitere und lustige Musik der Dixieland-Jazzbands aus der frühen Zeit des 20. Jahrhunderts so überzeugend interpretiert, dass die Musik zu Südstaaten-Fantasien anregten, wobei musikalisch den Posaunen ein besonderen Akzent setzten.

Mit der faszinierenden Komposition für Blasmusik „African Inspirations“ aus dem Jahr 2004 von Markus Götz entführte der Musikverein seine Zuhörer in die Savanne zu den „Big Five“ Afrikas. Die eindringlichen Anfangstöne wurden sogleich durch den Einsatz der Querflöten abgemildert, bevor die Trommeln der Ureinwohner zur Reise quer durch die Serengeti aufriefen. Kurz vor dem überraschenden Ende sorgte Vanessa Pelzl mit einem Querflötensolo für ein besonderes musikalisches Highlight.

Mit der Titelmusik der Erfolgsserie „Game of Thrones“, die im Mittelalter spielt, übernahm die Jugendkapelle mit 27 Nachwuchstalenten das Programm. Seit vier Jahren wird die Jugendarbeit durch den Musikverein intensiv betrieben. Dank einer engen Kooperation mit der Mannabergschule werden ab der ersten Klasse Schülerinnen und Schüler durch Blockflöten-Unterricht und Bläser-AGs an die Jugendkapelle herangeführt. 75 Kinder betreut der Verein gerade in ihrer musikalischen Ausbildung, wobei die Instrumente in den meisten Fällen ebenfalls durch den Verein finanziert werden. Wie sehr die Jugendkapelle in Rauenberg gefragt ist, zeigte der bereits zweite Auftritt der Jungmusiker am gleichen Wochenende, die mit dem Titelsong „Skyfall“ von Adele aus dem gleichnamigen James-Bond-Streifen von 2012 die zuvor durchgeführten Vereinsehrungen beendeten.


Die Jugendkapelle
Die Jugendkapelle
Die Jugendkapelle

Die Gesamtkapelle
Die Gesamtkapelle
Die Gesamtkapelle

Hemlut Spannagel ehrte im Namen des Blasmusikverbandes Baden-Württemberg und Rhein-Neckar für 10 Jahre aktive Zugehörigkeit Lena Thome, die zudem gerade den Grundkurs zur Jugendleiterin abgelegt hatte. Im Namen des Musikvereins Rauenberg dankte er Pia Bäcker für 20 Jahre fördernde Mitgliedschaft sowie Manfred Holzwarth für 40 Jahre Vereinstreue. Zugleich rief Spannagel dazu auf, die jugend- und kulturfördernden Vereine der Weinstadt in ihrem großen Engagement stärker zu unterstützen.

Ein weiterer musikalischer Höhepunkt erreichte der zweite Konzertteil mit dem Stück „Cataluña“ des Komponisten Llano alias Kees Vlak, welches zunächst an die Mittelmeerstrände und später auf die „Rambla“, die Einkaufsmeile Barcelonas führte, bevor sie in einem typischen Stierkampf, einem Paso Doble endete.

Nach den traditionellen Blasmusikstücken „Herzegowina Marsch“ und „Böhmischer Diamant“, in denen der Verein der traditionelle Blasmusik spielte, folgte der beeindruckende gemeinsame Abschluss von Haupt- und Jugendkapelle. Nur mit viel Mühe fanden die rund 60 Musiker Platz auf der Bühne der Kulturhalle, um abschließend gemeinsam den musikalischen Kreis des Abends mit dem „Circle of Life“ von Elton John aus dem Kinofilm „König der Löwen“ zu schließen. Dabei wurde deutlich, welch reiche Früchte die intensive Jugendarbeit des Vereins inzwischen trägt.

Mit freundlicher Genehmigung des Authors und der Rechteinhaber. Entnommen aus der Rhein-Neckar-Zeitung.